Pferde mit verengten Bronchien können nicht wie Menschen durch den Mund atmen, wenn sie Atemnot haben. Werden die Bronchien durch eine zu starke Belastung gereizt, kann dies mitunter zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen.
Der richtige Ansatz liegt in der goldenen Mitte, doch diese ist schwer zu finden. Wir haben Laura Mau vom Soletherapiehof Mau dazu interviewt. Speziell für Pferde mit Atemwegserkrankungen empfiehlt sie ein Training, das sich an der Atemfrequenz orientiert. So kann sichergestellt werden, dass das Pferd nicht über- oder unterfordert wird. Wer technisch gut ausgerüstet ist, kann auch einen Herzfrequenzmesser verwenden, aber das ist nicht zwingend notwendig.
Anfangs musst Du Dich entweder für die Ein- oder Ausatmung entscheiden. Dann zählst Du für 30 Sekunden jedes Bauchheben bzw. -senken und das Ergebnis multiplizierst Du mit zwei. Damit hast Du die Atemfrequenz Deines Pferdes pro Minute ermittelt.
Beispielsweise kannst Du 1 Minute Schritt gehen, anschließend anhalten und warten bis die AF wieder die Ruhe-AF erreicht hat. Ist dies im Schritt kein Problem für Dein Pferd, kannst Du es auch traben und anschließend Schritt gehen lassen, bis Dein Pferd wieder die AF für „leichte Arbeit“ erreicht hat. Idealerweise sollten die oben genannten Werte bei einem gesunden Pferd nicht überschritten werden. Laura Mau empfiehlt die Übungen ca. 5-mal zu wiederholen.
Um langfristig einen Überblick zu behalten, empfehlen wir Dir ein Trainingstagebuch zu führen. Darin kannst Du Deine Ziele, zum Beispiel 2 Minuten traben ohne eine AF von 30 Atemzügen/min. zu überschreiten, notieren. Aber auch die tatsächlich erzielten Werte hast Du auf diese Weise im Blick und kannst Dir vor Augen führen wo Dein Pferd gerade steht. Idealerweise notierst Du Dir zusätzlich noch, wenn Du etwas an den äußeren Umständen, wie der Haltung, veränderst oder neue Therapiemaßnahmen ergreifst. Dadurch können sowohl Rückschritte als auch Fortschritte im Training besser zugeordnet werden.
Leidet Dein Pferd gerade unter einem akuten Infekt und Dein Ziel ist nur 1 min. Schritt gehen, ohne dass die Atemfrequenz zu stark ansteigt, dann brauchst Du Dein Pferd nicht aufwärmen. Möchtest Du aber mit Deinem Pferd üben 2 min. am Stück zu galoppieren, solltest Du Dein Pferd definitiv vorher
aufwärmen.
Ansatz bei atemwegserkrankten Pferden spezialisiert und verkaufen inzwischen sogar ihr eigenes Allergiker-Heu.
2 Kommentare
Danke für diese nützlichen Tipps! Ich habe zwei Isländer, die generell ja eine höhere Atemfrequenz haben und bei denen auch Hechelatmung normal sein kann. Ist es da sinnvoll, die Richtwerte für das Training etwas höher anzusetzen?
Hallo, zunächst möchte ich mich für den informativen und hilfreichen Artikel bedanken. Eine Frage stellt sich mir allerdings doch. Der Grenzwert für Schritt und Trab ist 30 Atemzüge pro Minute. Wie ist es nach dem Galopp? Gilt der Galopp noch als leichte Arbeit? Also Grenze nach dem Galopp ebenfalls 30 Atemzüge pro Minute, oder dürfen die Atemzüge nach dem Galopp an die 50 Atemzüge heranreichen?
Vorab schon mal vielen Dank, liebe Grüße,
Elke Trost